Es ist für die Kirche neu, mit Missbrauch durch ihre Mitarbeiter offen umzugehen, anstatt die Verbrechen zu verheimlichen, und Tätern immer wieder neue Chancen zu geben (sich zu bewähren – oder weitere Verbrechen zu geben). Sie tut sich damit weiterhin schwer, trotz aller Beteuerungen. Bis heute ist noch kein Bischof zurückgetreten, hat kein Verantwortlicher Fehler zugegeben und daraus Konsequenzen gezogen.
Ohne uns Betroffene und Medien, die uns unterstützen, würden wohl Täter weiter geschützt und Betroffene so behandelt werden, dass sie – vor allem – keinen Skandal verursachen.
Das ist nicht in unserem Interesse. Wer schweigt, stimmt zu – oder lässt zumindest den Dingen ihren Lauf; und der war weder in der Kirche noch in der Gesellschaft ein guter, wenn es um sexualisierte Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche geht.
Die verschiedenen Aufarbeitungsprojekte – in München oder Köln z.B., haben bisher noch nicht zu veröffentlichten Ergebnissen geführt. Die Studien werden zurückgehalten. Es wird also weiter vertuscht.
Wir beobachten diese Prozesse kritisch und sind in Kontakt mit zahlreichen Betroffenenräten – auch der Gremien der evangelischen Kirche – so dass wir uns auch hier überregional austauschen. Die meisten von uns stehen nicht in der Öffentlichkeit, und das ist auch nicht notwendig.
In Aachen, Freiburg und München gibt es – leider teilweise sehr intransparente – Aufarbeitungsprozesse und – bemühungen:
Unser Verein fordert eine staatliche Kommission mit Recht auf Akteneinsicht, um eine unabhängige und nicht von der Kirche beeinflusste oder verfälschte Aufarbeitung zu garantieren.